Die DFS-Replikation verwendet Stagingordner für die einzelnen replizierten Ordner als Caches für neue und geänderte Dateien, die von sendenden Mitgliedern zu empfangenden Mitgliedern repliziert werden können. Diese Dateien werden unter dem lokalen Pfad des replizierten Ordners im Ordner DfsrPrivate\Staging gespeichert.

Wenn eine Datei für zwei oder mehr Mitglieder geändert wird, bevor die Änderungen repliziert werden können, "gewinnt" die zuletzt aktualisierte Datei den Konflikt, und die Dateien, die "verloren" haben, werden in den Konfliktordner für gelöschte Dateien verschoben. Die Dateien, die verloren haben, werden im Ordner DfsrPrivate\ConflictandDeleted unter dem lokalen Pfad des replizierten Ordners auf dem Mitglied gespeichert, das den Konflikt löst. Der Konfliktordner für gelöschte Dateien wird auch zum Speichern von Dateien verwendet, die aus replizierten Ordnern gelöscht wurden.

Standardmäßig entspricht die Kontingentgröße jedes einzelnen Stagingordners 4.096 MB, und die Kontingentgröße jedes einzelnen Konfliktordners für gelöschte Dateien entspricht 660 MB. Die Größe der einzelnen Ordner auf einem Mitglied ist pro Volume kumulativ; wenn also mehrere replizierte Ordner auf einem Mitglied vorhanden sind, werden durch die DFS-Replikation mehrere Stagingordner und Konfliktordner für gelöschte Dateien erstellt, wobei jeder sein eigenes Kontingent besitzt.

Die folgenden Unterabschnitte enthalten Informationen zur Bearbeitung des Kontingents des Stagingordners und des Konfliktordners für gelöschte Dateien sowie zur Optimierung der Größe von Stagingordnern.

Hinweis

Die Dateien im Konfliktordner für gelöschte Dateien werden umbenannt, und nur Mitglieder der lokalen Gruppe Administratoren können auf sie zugreifen. Die Zugriffssteuerungslisten (Access Control Lists, ACLs) der Konfliktdateien werden beibehalten, um die Sicherheit sicherzustellen. Sie können ein Protokoll der Konfliktdateien und ihre Originaldateinamen anzeigen, indem Sie die Datei ConflictandDeletedManifest.xml im Ordner DfsrPrivate anzeigen.

Bearbeiten der Kontingentgröße oder des Speicherorts für den Stagingordner und den Konfliktordner für gelöschte Dateien

Sie können das Kontingent des Stagingordners und des Konfliktordners für gelöschte Dateien für einzelne replizierte Ordner und einzelne Mitglieder bearbeiten. Sie können außerdem den Speicherort des Stagingordners ändern.

So bearbeiten Sie die Kontingentgröße oder den Speicherort für den Stagingordner und den Konfliktordner für gelöschte Dateien
  1. Zeigen Sie im Startmenü auf Verwaltung, und klicken Sie dann auf DFS-Verwaltung.

  2. Klicken Sie in der Konsolenstruktur unter dem Knoten Replikation auf die Replikationsgruppe, die den replizierten Ordner mit den Kontingenten enthält, die Sie bearbeiten möchten.

  3. Klicken Sie im Detailbereich auf der Registerkarte Mitgliedschaften mit der rechten Maustaste auf den replizierten Ordner für das Mitglied mit dem Kontingent, das Sie bearbeiten möchten, und klicken Sie dann auf Eigenschaften.

  4. Passen Sie auf der Registerkarte Wird bereitgestellt das Kontingent und den Pfad des Stagingordners nach Bedarf an.

  5. Passen Sie auf der Registerkarte Erweitert das Kontingent des Konfliktordners für gelöschte Dateien nach Bedarf an.

Hinweis

Änderungen werden nicht sofort übernommen. Die Aktualisierungen müssen zu allen Domänencontrollern repliziert werden, und das Mitglied muss seinen nächstgelegenen Domänencontroller abfragen, um die Änderungen zu erhalten. Der dafür erforderliche Zeitaufwand hängt von der AD DS-Replikationswartezeit und vom kurzen Abfrageintervall (5 Minuten) auf dem Mitglied ab.

Optimieren der Größe von Stagingordnern

Obwohl Sie die Größe der einzelnen Stagingordner anpassen können, müssen Sie dabei folgende Faktoren berücksichtigen:

  • Erhöhen Sie das Kontingent für Stagingordner, wenn Sie mehrere große Dateien replizieren müssen, die sich häufig ändern.

  • Erhöhen Sie nach Möglichkeit die Kontingentgröße von Stagingordnern auf Hubmitgliedern mit vielen Replikationspartnern.

  • Wenn ein Stagingordnerkontingent zu klein konfiguriert ist, verbraucht die DFS-Replikation möglicherweise zusätzliche CPU- und Datenträgerressourcen, um die Stagingdateien erneut zu generieren. Die Replikation wird möglicherweise auch verlangsamt, da der Mangel an Stagingspeicherplatz die Anzahl der gleichzeitigen Übertragungen mit Partnern effektiv beschränken kann.

  • Für die erste Replikation vorhandener Daten auf dem primären Mitglied müssen Sie die Größe des Stagingordnerkontingents groß genug festlegen, dass wenn mehrere große Dateien beim Staging blockiert werden, da die Partner die Dateien nicht herunterladen können, die übrigen Dateien weiter repliziert werden können. Wenn Sie die Größe des Stagingordners für die erste Replikation richtig festlegen möchten, müssen Sie die Größe der zu replizierenden Dateien berücksichtigen. Das Kontingent des Stagingordners muss mindestens doppelt so groß sein wie die umfangreichste Datei im replizierten Ordner. Wenn die Leistung erhöht werden soll, sollte das Stagingordnerkontingent auf die Größe der vier größten Dateien im replizierten Ordner auf Spokemitgliedern und auf die Größe der sechzehn größten Dateien im replizierten Ordner auf Hubmitgliedern erhöht werden.

  • Wenn der freie Speicherplatz von Belang ist, müssen Sie möglicherweise, wenn mehrere replizierte Ordner den Stagingspeicherplatz auf dem gleichen Volume gemeinsam nutzen, das Stagingkontingent niedriger konfigurieren als das Standardkontingent.

  • Erhöhen Sie im normalen Betrieb das Stagingkontingent um 20 Prozent, wenn mit dem Ereignis, mit dem das Stagingkontingent angegeben wird (Ereignis-ID 4208 im Ereignisprotokoll der DFS-Replikation), die konfigurierte Größe überschritten wird und wenn es mehrmals in einer Stunde protokolliert wird.

  • Zum Verbessern des E/A-Durchsatzes sollten sich Stagingordner und replizierte Ordner auf verschiedenen physikalischen Datenträgern befinden. Sie erreichen dies, indem Sie den Pfad des Stagingordners bearbeiten.

Hinweis

Bei dem Stagingkontingent für die DFS-Replikation handelt es sich nicht um eine feste Grenze, und es kann im Gegensatz zum Stagingkontingent für FRS über die konfigurierte Größe hinausgehen. Wenn das Kontingent erreicht ist, werden von der DFS-Replikation alte Dateien aus dem Stagingordner gelöscht, um die Datenträgerverwendung unter dem Kontingent zu reduzieren. Mit dem Stagingordner wird kein Festplattenspeicher reserviert, und es wird nur so viel Speicherplatz verbraucht, wie derzeit erforderlich ist.


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