Ein schreibgeschützter replizierter Ordner ist ein replizierter Ordner auf einem bestimmten Mitglied, in dem die Benutzer keine Dateien hinzufügen oder ändern können. Dies ist hilfreich bei schreibgeschützten Ordnern, die mit einem zentralen Server (oder mehreren Servern) synchronisiert bleiben sollen. Beispiele hierfür sind Softwareinstallationsordner oder Ordner, die veröffentlichte Berichte oder Dokumente enthalten. Schreibgeschützte replizierte Ordner werden auch von schreibgeschützten Domänencontrollern (Read-Only Domain Controllers, RODCs) verwendet, damit der freigegebene Ordner SYSVOL auf dem aktuellen Stand bleibt, während gleichzeitig lokale Änderung verhindert werden.

Schreibgeschützte replizierte Ordner können nur mit dem Inhalt eines Lese-/Schreibmitglieds der Replikationsgruppe aktualisiert werden. Alle anderen Versuche, in diesen Ordner zu schreiben, führen zu einem Fehler. Dies schließt die Durchführung einer autorisierenden Wiederherstellung mithilfe eines Sicherungsprogramms ein.

Warnung

Wenn Sie den Schreibschutz für einen replizierten Ordner aktivieren, werden von der DFS-Replikation alle Inhalte auf dem schreibgeschützten Mitglied überschrieben, die noch nicht zu einem Lese-/Schreibmitglied repliziert wurden. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, den Ordner zu sichern, einen Replikationsdiagnosebericht zu erstellen und den Replikationsrückstand zu überprüfen, bevor Sie für einen replizierten Ordner mit vorhandenen Inhalten den Schreibschutz aktivieren.

Aktivieren oder Aufheben des Schreibschutzes für einen replizierten Ordner

So können Sie mithilfe der Windows-Benutzeroberfläche den Schreibschutz für einen replizierten Ordner aktivieren oder aufheben
  1. Öffnen Sie die DFS-Verwaltung, und wählen Sie in der Konsolenstruktur die entsprechende Replikationsgruppe aus.

    Wichtig

    Damit schreibgeschützte replizierte Ordner verwendet werden können, muss das Schema Windows Server 2008- oder neuere Schemaergänzungen enthalten. Zum Anzeigen oder Verwalten von Replikationsgruppen, die schreibgeschützte replizierte Ordner oder Mitglieder enthalten, die Failovercluster sind, müssen Sie die Version von DFS-Verwaltung verwenden, die Windows Server 2008 R2 beigefügt ist.

  2. Klicken Sie auf der Registerkarte Mitgliedschaften mit der rechten Maustaste auf den entsprechenden replizierten Ordner, und klicken Sie dann auf Schreibschutz aktivieren oder Lese-/Schreibzugriff gewähren.

So können Sie über eine Befehlszeile den Schreibschutz für einen replizierten Ordner aktivieren oder aufheben
  • Öffnen Sie ein Eingabeaufforderungsfenster, und geben Sie den folgenden Befehl ein (um für einen schreibgeschützten Ordner erneut den Schreibzugriff zu aktivieren, müssen Sie /RO:true durch /RO:false ersetzen):

    Dfsradmin membership set /RGName:<replication_group> /RFName:<replicated_folder> /MemName:<DOMAIN\Server>/RO:true

Leistungsüberlegungen

Schreibgeschützte replizierte Ordner können sich auf die Leistung eines Dateiservers auswirken, wenn für einen vorhandenen Ordner der Schreibschutz aktiviert wird oder wenn der replizierte Ordner auf demselben Volume wie das Windows-Betriebssystem gespeichert ist.

  • Die Änderung des Schreibschutz- oder Lese-/Schreib-Status für einen replizierten Ordner führt dazu, dass die DFS-Replikation eine erste Replikation durchführt und die DFS-Replikationsdatenbank für den Ordner neu erstellt. Im Falle von replizierten Ordnern, die eine große Anzahl von Dateien enthalten, kann dies die Replikation verlangsamen und Systemressourcen beanspruchen, bis der Vorgang abgeschlossen ist.

  • Das Speichern eines schreibgeschützten replizierten Ordners auf demselben Volume wie die Windows-Installation führt zu Leistungsverschlechterungen auf diesem Volume. Die Leistungseinbußen treten in erster Linie beim Laden des ersten Mini-Filtertreibers auf. Falls andere Mini-Filtertreiber installiert sind, z. B. ein Antivirenprogramm oder ein Sicherungsprogramm, ist die zusätzliche Leistungsabnahme, die durch die Verwendung eines replizierten Ordners hervorgerufen wird, eher gering.

    Der Mini-Filtertreiber der DFS-Replikation fängt alle Erstellen- und Öffnen-Vorgänge (IRP_MJ_CREATE) für das Volume ab, auf dem sich der schreibgeschützte replizierte Ordner befindet. Anschließend wird das Ziel untersucht, um festzustellen, ob es sich in einem schreibgeschützten replizierten Ordner befindet. Wenn sich das Ziel in einem schreibgeschützten replizierten Ordner befindet, lässt der Treiber die Anforderung scheitern, um sicherzustellen, dass der Ordner schreibgeschützt bleibt. Die Untersuchung jedes Erstellen- und Öffnen-Vorgangs auf einem Volume kann sich negativ auf die Leistung auswirken, wenn sich der replizierte Ordner auf dem Systemvolume oder einem anderen Volume befindet, für das häufig Erstellen- oder Öffnen-Anforderungen für viele verschiedene Dateien auftreten.

Weitere Verweise


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