Dieses Thema enthält die folgenden Abschnitte:

Verfügbarkeit, Skalierbarkeit und Clustertechnologien

Unter Windows Server® 2008 stehen zwei Clustertechnologien zur Verfügung: Failovercluster und Netzwerklastenausgleich (Network Load Balancing, NLB). Failovercluster bieten vor allem eine hohe Verfügbarkeit. Der Netzwerklastenausgleich bietet Skalierbarkeit und erhöht gleichzeitig die Verfügbarkeit webbasierter Dienste.

Ihre Auswahl von Clustertechnologien (Failovercluster oder Netzwerklastenausgleich) hängt vor allem davon ab, ob die von Ihnen ausgeführten Anwendungen einen In-Memory-Langzeitzustand aufweisen:

  • Failovercluster sind für Anwendungen vorgesehen, die einen In-Memory-Langzeitzustand aufweisen oder die Status mit umfangreichen häufig aktualisierten Daten besitzen. Diese Anwendungen werden als statusbehaftete Anwendungen bezeichnet, und sie umfassen Datenbankanwendungen und Messaginganwendungen. Zu den typischen Verwendungsmöglichkeiten für Failovercluster zählen Dateiserver, Druckerserver, Datenbankserver und Messagingserver.

  • Der Netzwerklastenausgleich ist für Anwendungen vorgesehen, die keinen In-Memory-Langzeitzustand aufweisen. Diese werden als statusfreie Anwendungen bezeichnet. Eine statusfreie Anwendung behandelt die einzelnen Clientanforderungen als unabhängige Vorgänge. Aus diesem Grund kann für jede Anforderung ein unabhängiger Lastenausgleich erfolgen. Statusfreie Anwendungen verfügen häufig über schreibgeschützte Daten oder Daten, die sich selten ändern. Front-End-Webserver, virtuelle private Netzwerke (VPNs), FTP-Server (File Transfer Protocol) und Firewall- sowie Proxyserver verwenden im Allgemeinen den Netzwerklastenausgleich. Netzwerklastenausgleich-Cluster können auch weitere TCP- oder UDP-basierte Dienste und Anwendungen unterstützen.

Failovercluster (Übersicht)

Mithilfe eines Failoverclusters können Sie sicherstellen, dass Benutzer nahezu gleichbleibenden Zugriff auf wichtige serverbasierte Ressourcen besitzen. Ein Failovercluster besteht aus unabhängigen Computern, die miteinander interagieren und somit die Verfügbarkeit von Diensten und Anwendungen erhöhen. Die gruppierten Server (so genannte Knoten) sind durch physikalische Kabel und durch Software vernetzt. Wenn einer der Knoten ausfällt, werden seine Aufgaben durch einen als Failover bezeichneten Prozess sofort auf einen anderen Knoten übertragen.

Mithilfe des Failovercluster-Manager-Snap-Ins können Sie Failoverclusterkonfigurationen überprüfen, Failovercluster erstellen und verwalten und einige Ressourceneinstellungen zu einem Cluster unter Windows Server 2008 R2 migrieren.

Unter Windows Server 2008 zielen die Änderungen an Failoverclustern (früher als Servercluster bezeichnet) auf die Vereinfachung der Clustereinrichtung und -verwaltung ab. Dadurch werden die Cluster sicherer und stabiler, Netzwerke in Clustern werden verbessert, und die Kommunikation von Failoverclustern mit dem Speicher wird verbessert.

Was sind Failovercluster?

Ein Failovercluster ist eine Gruppe unabhängiger Server, auf denen Windows Server 2008 ausgeführt wird und die miteinander interagieren und somit die Verfügbarkeit von Diensten und Anwendungen erhöhen. Wenn auf einem Computer in einem Cluster ein Fehler auftritt, werden die Ressourcen umgeleitet, und die Arbeitsauslastung wird auf einen anderen Computer im Cluster verteilt. Mithilfe von Failoverclustern können Sie sicherstellen, dass Benutzer nahezu gleichbleibenden Zugriff auf wichtige serverbasierte Ressourcen besitzen.

Hardware- und Softwareanforderungen für Failovercluster

Hinweis

Für die Server Core-Installationsoption von Windows Server 2008 und für Windows Server 2008 für Itanium-basierte Systeme ist ein begrenzter Satz von Serverrollen verfügbar.

Microsoft unterstützt Failoverclusterlösungen nur dann, wenn alle Hardwarekomponenten als „Certified for Windows Server 2008 R2“ gekennzeichnet sind. Des Weiteren muss die komplette Konfiguration (Server, Netzwerk und Speicher) alle Tests des Assistenten zur Validierung einer Konfiguration bestehen, der zum Lieferumfang des Failovercluster-Manager-Snap-Ins gehört.

Bei der Software, die zum Verwalten eines Failoverclusters verwendet wird, handelt es sich um das Failovercluster-Manager-Snap-In, das als Teil des Failoverclusterfeatures von Windows Server 2008 R2 installiert wird. Beim zugrunde liegenden Dienst, der Failovercluster unterstützt, handelt es sich um den Clusterdienst.

Installieren des Failoverclusterfeatures

Mithilfe der Aufgaben zur Erstkonfiguration oder des Server-Managers können Sie Features installieren. So installieren Sie das Failoverclusterfeature

  1. Klicken Sie in der Aufgabenliste auf Features hinzufügen.

  2. Klicken Sie in der Liste der im Assistenten dargestellten Features auf Failover-Clusterunterstützung.

Verwalten eines Failoverclusters

Serverrollen und -features werden mithilfe von MMC-Snap-Ins (Microsoft Management Console) verwaltet. Klicken Sie zum Öffnen des Failovercluster-Snap-Ins auf Start, Verwaltung und anschließend auf Failovercluster-Manager.

Weitere Verweise für Failoverclusterunterstützung

Weitere Informationen zu Failoverclustern finden Sie in der Hilfe zu Ihrem Server. Öffnen Sie dazu das Failovercluster-Snap-In wie im vorherigen Abschnitt beschrieben, und drücken Sie F1.

Weitere Informationen zu Failoverclustern finden Sie in den folgenden Ressourcen auf der Microsoft-Website:


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