Windows Server® 2008 R2 beinhaltet den Server-Manager, ein neues Tool für Administratoren zum Installieren und Entfernen von Serverrollen oder zum Verwalten dieser Rollen nach ihrer Installation. Der Server-Manager ermöglicht die zentrale Steuerung eines Servers unabhängig von den darauf installierten Rollen.

Mit dem Server-Manager müssen Administratoren nicht mehr auf zahlreiche Tools zum Installieren, Sichern und Verwalten von Serverrollen zurückgreifen. Die vom Server-Manager installierten Serverrollen sind standardmäßig sicher. Wenn Windows Server 2008 R2 installiert ist, muss nach dem Installieren einer Serverrolle nicht mehr der Sicherheitskonfigurations-Assistent ausgeführt werden, um die Dienste und Ports für die Rolle zu konfigurieren.

Inhalt dieses Abschnitts

Hinzufügen von Rollen zum Server

Unter Windows Server 2008 R2 können Sie mit dem Assistenten zum Hinzufügen von Rollen, mit den Windows PowerShell Cmdlets für den Server-Manager oder mit dem Befehlszeilenprogramm des Server-Managers, ServerManagerCmd.exe, dem Server Rollen hinzufügen. Sie können den Assistenten zum Hinzufügen von Rollen entweder im Fenster Aufgaben zur Erstkonfiguration oder im Server-Manager starten.

Weitere Informationen zur Verwendung der Windows PowerShell Cmdlets oder von ServerManagerCmd.exe finden Sie in der Hilfe zum Server-Manager.

In dieser Version für die Installation verfügbare Rollen

Die folgenden Rollen stehen für die Installation zur Verfügung, wenn der Assistent zum Hinzufügen von Rollen entweder im Fenster Aufgaben zur Erstkonfiguration oder im Server-Manager geöffnet wird.

Hinweis

Die in diesem Thema beschriebenen Rollen und Features wurden möglicherweise seit der Veröffentlichung dieser Inhalte aktualisiert. Informationen (möglicherweise in englischer Sprache) zur Verfügbarkeit von Updates sowie weitere Informationen zur Verwaltung der in diesem Thema beschriebenen Rollen und Features finden Sie im Windows Server 2008 R2 TechCenter (https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=48541). Einige Rollen und Features sind möglicherweise in bestimmten Versionen von Windows Server 2008 R2 nicht verfügbar.

Name der RolleBeschreibung

Active Directory-Zertifikatsdienste

Mit den Active Directory-Zertifikatsdiensten (Active Directory Certificate Services, AD CS) stehen anpassbare Dienste zum Ausstellen und Verwalten von Zertifikaten in Softwaresicherheitssystemen mit Public Key-Technologien zur Verfügung. Mit AD CS können Sie eine oder mehrere Zertifizierungsstellen (Certification Authorities, CAs) erstellen, um Zertifikatanforderungen zu empfangen, die in den Anforderungen enthaltenen Informationen und die Identität des Anforderers zu überprüfen, Zertifikate auszustellen oder zu sperren und Zertifikatsperrdaten zu veröffentlichen.

Zu den Anwendungen, die von den Active Directory-Zertifikatdiensten unterstützt werden, zählen Secure/Multipurpose Internet Mail Extensions (S/MIME), sichere Drahtlosnetzwerke, virtuelle private Netzwerke (VPN), IP-Sicherheit (Internet Protocol Security, IPsec), das verschlüsselnde Dateisystem (Encrypting File System, EFS), die Smartcard-Anmeldung, Secure Socket Layer/Transport Layer Security (SSL/TLS) und digitale Signaturen.

Active Directory-Domänendienste

Mithilfe der Active Directory-Domänendienste (AD DS) werden Informationen zu Benutzern, Computern und weiteren Geräten im Netzwerk gespeichert. Mit AD DS können Administratoren diese Informationen sicher verwalten; zudem wird die Ressourcenfreigabe und die Zusammenarbeit zwischen den Benutzern erleichtert. AD DS muss auch im Netzwerk installiert werden, damit verzeichnisfähige Anwendungen (z. B. Microsoft Exchange Server) installiert und weitere Windows Server-Technologien (z. B. die Gruppenrichtlinie) angewendet werden können.

Active Directory-Verbunddienste

Die Active Directory-Verbunddienste (Active Directory Federation Services, AD FS) umfassen Technologien für die einmalige Webanmeldung, mit denen ein Benutzer über ein einziges Benutzerkonto für mehrere Webanwendungen autorisiert wird. In AD FS wird dies durch die sichere Freigabe von Benutzeridentitäten und Berechtigungen in Form von digitalen Ansprüchen zwischen Partnerorganisationen erreicht.

Active Directory Lightweight Directory Services

Organisationen, die über Anwendungen verfügen, für die ein Verzeichnis zum Speichern von Anwendungsdaten erforderlich ist, können AD LDS (Active Directory Lightweight Directory Services) als Datenspeicher verwenden. Die AD LDS sind keine betriebssystembasierten Dienste Daher erfordern sie keine Bereitstellung auf einem Domänencontroller. Es können mehrere Instanzen der betriebssystemunabhängigen AD LDS gleichzeitig auf einem Server ausgeführt werden, wobei jede Instanz separat für mehrere Anwendungen konfiguriert werden kann.

Active Directory-Rechteverwaltungsdienste (Active Directory Rights Management Services, AD RMS)

Die Active Directory-Rechteverwaltungsdienste sind eine Technologie zum Informationsschutz, die mithilfe von AD RMS-fähigen Anwendungen digitale Informationen vor unberechtigter Verwendung schützt. Inhaltsbesitzer können genau definieren, wie ein Empfänger die Informationen verwenden kann. Sie können beispielsweise festlegen, wer die Informationen öffnen, ändern, drucken, weiterleiten oder andere Aktionen mit den Informationen ausführen kann. Organisationen können Nutzungsrechtevorlagen wie "Vertraulich - Schreibgeschützt" erstellen, die direkt auf Informationen wie Finanzberichte, Produktspezifikationen, Kundendaten und E-Mails angewendet werden können.

Anwendungsserver

Mit Anwendungsserver wird eine vollständige Lösung zum Hosten und Verwalten von leistungsfähigen verteilten Geschäftsanwendungen bereitgestellt. Integrierte Dienste (beispielsweise .NET Framework, Webserver-Unterstützung, Message Queuing, COM+, Windows Communication Foundation und Failover-Clusterunterstützung) ermöglichen während des gesamten Lebenszyklus der Anwendung eine gesteigerte Produktivität, von der Konzeption und Entwicklung bis hin zur Bereitstellung und zum Betrieb.

DHCP-Server

Mithilfe des Dynamic Host Configuration-Protokolls (DHCP) können Server Computern und anderen Geräten, die als DHCP-Clients aktiviert sind, IP-Adressen zuweisen oder per Lease zuordnen. Wenn Sie im Netzwerk DHCP-Server verwenden, werden Computern und anderen TCP/IP-basierten Netzwerkgeräten automatisch gültige IP-Adressen und weitere erforderliche Konfigurationsparameter bereitgestellt, die diese benötigen. Sie werden als DHCP-Optionen bezeichnet. Mithilfe dieser Optionen können die Geräte Verbindungen zu anderen Netzwerkressourcen herstellen, beispielsweise zu DNS-Servern, WINS-Servern und Routern.

DNS-Server

Das Domain Name System (DNS) bietet ein Standardverfahren für die Zuordnung von Namen zu numerischen Internetadressen. Auf diese Weise können Benutzer auf Netzwerkcomputer verweisen, indem sie anstelle von langen Zahlenreihen einfach zu merkende Namen verwenden. Die DNS-Dienste können unter Windows auf das Dynamic Host Configuration-Protokoll (DHCP) abgestimmt werden, um zu verhindern, dass beim Hinzufügen von Computern zum Netzwerk DNS-Einträge erstellt werden müssen.

Faxserver

Mit Faxserver werden Faxe gesendet und empfangen. Zudem können Sie Faxressourcen (z. B. Aufträge, Einstellungen, Berichte und Faxgeräte) auf diesem Computer oder im Netzwerk verwalten.

Dateidienste

Mit Dateidienste werden Technologien für Speicherverwaltung, Dateireplikation, verteilte Namespaceverwaltung, schnelle Dateisuche sowie optimierten Clientzugriff auf Dateien, beispielsweise über UNIX-basierte Clientcomputer, bereitgestellt.

Hyper-V™

Hyper-V stellt die Dienste bereit, mit denen Sie virtuelle Computerumgebungen und ihre Ressourcen erstellen und verwalten können. Virtuelle Computer werden in einer isolierten Betriebsumgebung ausgeführt. Auf diese Weise können Sie gleichzeitig mehrere Betriebssysteme ausführen. Sie können eine virtualisierte Computerumgebung verwenden, um die Effizienz der Computerressourcen zu verbessern, indem Sie die Hardwareressourcen besser nutzen.

Netzwerkrichtlinien- und Zugriffsdienste

Netzwerkrichtlinien- und Zugriffsdienste bieten zahlreiche verschiedene Methoden, um Benutzern lokale und Remotenetzwerkverbindungen bereitzustellen, Netzwerksegmente zu verbinden und Netzwerkadministratoren die zentrale Verwaltung des Netzwerkzugriffs und der Clientintegritätsrichtlinien zu ermöglichen. Mit den Netzwerkrichtlinien- und Zugriffsdiensten können Sie VPN-Server, Einwählserver, Router und 802.11-geschützten Drahtloszugriff bereitstellen. Sie können auch RADIUS-Server und -Proxys bereitstellen und das Verbindungs-Manager-Verwaltungskit verwenden, um Remotezugriffsprofile zu erstellen, mit denen Clientcomputer eine Verbindung mit dem Netzwerk herstellen können.

Druck- und Dokumentdienste

Die Druck- und Dokumentdienste ermöglichen Ihnen das Zentralisieren der Druckerserver- und Netzwerkdrucker-Verwaltungsaufgaben. Mit dieser Rolle können Sie auch gescannte Dokumente von Netzwerkscannern empfangen und diese an eine freigegebene Netzwerkressource, einen Windows SharePoint Services-Standort oder an E-Mail-Adressen weiterleiten.

Remotedesktopdienste

Remotedesktopdienste bieten Technologien, die Benutzern den Zugriff auf Windows-basierte Programme, die auf einem Remotedesktopserver installiert sind, sowie auf den vollständigen Windows-Desktop ermöglichen. Die Benutzer können eine Verbindung mit einem Remotedesktopserver herstellen, um Programme auszuführen und die Netzwerkressourcen auf diesem Server zu verwenden.

Webserver (IIS)

Die Rolle Webserver (IIS) in Windows Server 2008 R2 ermöglicht Ihnen das Freigeben von Informationen für andere Benutzer im Internet, in einem Intranet oder in einem Extranet. Windows Server 2008 R2 stellt hierfür IIS 7.5 bereit, eine einheitliche Webplattform, in die IIS, ASP.NET und Windows Communication Foundation integriert sind.

Windows-Bereitstellungsdienste

Mithilfe der Windows-Bereitstellungsdienste können Sie Windows-Betriebssysteme remote auf Computern mit PXE-Start-ROMs (Pre-boot Execution Environment) installieren oder konfigurieren. Der Verwaltungsaufwand wird durch die Implementierung des MMC-Snap-Ins WdsMgmt reduziert, mit dem alle Aspekte der Windows-Bereitstellungsdienste verwaltet werden. Die Verwendung der Windows-Bereitstellungsdienste ist vergleichbar mit Windows Setup, sodass zudem eine einheitliche Endbenutzerverwendung ermöglicht wird.

Windows Server Update Services (WSUS)

Mit Windows Server Update Services (WSUS) können Netzwerkadministratoren die zu installierenden Microsoft-Updates angeben, separate Gruppen von Computern für verschiedene Sätze von Updates erstellen und Berichte über die Kompatibilitätsstufen der Computer und über die zu installierenden Updates abrufen.

Assistent zum Hinzufügen von Rollen

Mit dem Assistenten zum Hinzufügen von Rollen wird das Installieren von Rollen auf dem Server vereinfacht, und Sie können mehrere Rollen gleichzeitig installieren. Sie müssen Windows-Komponenten hinzufügen/entfernen nicht mehr mehrmals öffnen, um alle Rollen, Rollendienste und Features auf dem Server zu installieren. Mit einer einzigen Sitzung im Assistenten zum Hinzufügen von Rollen kann die Konfiguration des Servers abgeschlossen werden.

Mit dem Assistenten zum Hinzufügen von Rollen wird sichergestellt, dass alle für eine Rolle erforderlichen Softwarekomponenten mit der im Assistenten ausgewählten Rolle installiert werden. Gegebenenfalls werden Sie vom Assistenten aufgefordert, die Installation weiterer Rollen, Rollendienste oder Softwarekomponenten zu genehmigen, die für die ausgewählten Rollen erforderlich sind.

Für die meisten Rollen und Rollendienste, die für die Installation zur Verfügung stehen, müssen Sie während des Installationsvorgangs Entscheidungen treffen, mit denen bestimmt wird, wie die Rolle in Ihrem Unternehmen fungiert. Für Active Directory-Verbunddienste (Active Directory Federation Services, ADFS) ist beispielsweise die Installation eines Zertifikats erforderlich.

Bevor Sie eine Rolle auf dem Server installieren, empfiehlt es sich, die für die Planung, Bereitstellung und Verwendung der Rolle spezifische Dokumentation (möglicherweise in englischer Sprache) zu lesen, die auf der Windows Server 2008 R2 TechCenter-Website (https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkID=122006) zur Verfügung steht.

So starten Sie den Assistenten zum Hinzufügen von Rollen
  • Klicken Sie im Bereich Rollenübersicht des Server-Manager-Hauptfensters auf Rollen hinzufügen.

    - Oder -

    Klicken Sie im Bereich Server anpassen des Fensters Aufgaben zur Erstkonfiguration auf Rollen hinzufügen.

    Hinweis
    • Das Fenster Aufgaben zur Erstkonfiguration wird standardmäßig geöffnet, sobald sich ein Mitglied der Gruppe Administratoren am Computer anmeldet.
    • Der Server-Manager wird geöffnet, wenn das Fenster Aufgaben zur Erstkonfiguration geschlossen wird. Sie können den Server-Manager auch über die Verknüpfungen im Startmenü oder unter Verwaltung öffnen.

Hinzufügen von Features zum Server

Unter Windows Server 2008 R2 können Sie mithilfe des Assistenten zum Hinzufügen von Features dem Server verfügbare Features hinzufügen.

Hinzufügen von Features zum Server mithilfe des Assistenten zum Hinzufügen von Features

Hinweis

Es ist möglich, dass die in diesem Thema beschriebenen Rollen und Features seit der Veröffentlichung dieser Inhalte aktualisiert wurden. Informationen zur Verfügbarkeit von Updates sowie weitere Informationen zur Verwaltung der Rollen und Features, die in diesem Thema beschrieben werden, finden Sie im Windows Server 2008 R2 TechCenter (möglicherweise in englischer Sprache) (https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=122006). Einige Rollen und Features sind in bestimmten Editionen von Windows Server 2008 R2 möglicherweise nicht verfügbar.

Hinzufügen von Features zum Server mithilfe des Assistenten zum Hinzufügen von Features

Sie können die folgenden Features mithilfe des Assistenten zum Hinzufügen von Features hinzufügen.

FeatureBeschreibung

.NET Framework 3.5.1

Das .NET Framework 3.5.1 baut schrittweise auf den Features auf, die im .NET Framework 3.0 hinzugefügt wurden, wie Verbesserungen an Windows Workflow Foundation (WF), Windows Communication Foundation (WCF), Windows Presentation Foundation (WPF) und Windows CardSpace.

Intelligenter Hintergrundübertragungsdienst (BITS)

Durch den intelligenten Hintergrundübertragungsdienst (Background Intelligent Transfer Service, BITS) werden Dateien im Vordergrund oder Hintergrund asynchron übertragen, Übertragungen werden gedrosselt, um die Antwortbereitschaft von anderen Netzwerkanwendungen zu erhalten, und Dateiübertragungsvorgänge werden nach Netzwerkausfällen oder Computerneustarts automatisch wieder aufgenommen.

BitLocker-Laufwerkverschlüsselung

Mithilfe der BitLocker-Laufwerkverschlüsselung werden Daten auf verloren gegangenen, gestohlenen oder unpassend außer Betrieb genommenen Computern geschützt, indem das Laufwerk verschlüsselt und die Integrität der Bootkomponenten überprüft wird. Die Daten werden nur entschlüsselt, wenn diese Komponenten erfolgreich überprüft wurden und sich das verschlüsselte Laufwerk auf dem ursprünglichen Computer befindet. Für die Integritätsprüfung ist ein kompatibles TPM (Trusted Platform Module) erforderlich.

BranchCache

BranchCache ist unter Windows Server 2008 R2 und Windows 7 verfügbar und ermöglicht es den Clientcomputern einer Zweigstelle, Inhalte anstatt von einem zentralen Büroserver sicher und lokal abzurufen. Da Zweigstellen in der Regel über langsamere WAN-Verbindungen verfügen, verringert BranchCache den WAN-Verkehr und erhöht gleichzeitig die Antwortbereitschaft von Anwendungen auf dem Clientcomputer.

Verbindungs-Manager-Verwaltungskit

Mit dem Verbindungs-Manager-Verwaltungskit (Connection Manager Administration Kit, CMAK) werden Verbindungs-Manager-Profile generiert.

Desktopdarstellung

Im Lieferumfang der Desktopdarstellung sind Features von Windows® 7 enthalten, beispielsweise Windows Media Player, Desktopdesigns und Fotoverwaltung. Mit der Desktopdarstellung werden die Windows 7-Features nicht standardmäßig aktiviert. Sie müssen sie manuell aktivieren.

Verwaltungskonsole für den Direktzugriff (Direct Access Management Console, DAMC)

Die Verwaltungskonsole für den Direktzugriff (Direct Access Management Console, DAMC) bietet direkten Zugriff auf die Einrichtung und die Überwachung.

Failover-Clusterunterstützung

Die Failover-Clusterunterstützung ermöglicht die Zusammenarbeit mehrerer Server, um Dienste und Anwendungen mit hoher Verfügbarkeit bereitzustellen. Die Failover-Clusterunterstützung wird häufig für Datei- und Druckdienste sowie Datenbank- und E-Mail-Anwendungen verwendet.

Gruppenrichtlinienverwaltung

Mithilfe der Gruppenrichtlinienverwaltung wird die Bereitstellung, Verwaltung und Problembehandlung von Gruppenrichtlinienimplementierungen vereinfacht. Bei diesem Standardtool handelt es sich um die Gruppenrichtlinien-Verwaltungskonsole (Group Policy Management Console, GPMC), ein skriptfähiges Snap-In der Microsoft Management Console (MMC), mit dem ein einziges Verwaltungstool für die Verwaltung von Gruppenrichtlinien im gesamten Unternehmen bereitgestellt wird.

Freihand- und Handschriftdienste

Freihand- und Handschriftdienste, ein neues Feature in Windows Server 2008 R2, bietet Unterstützung für die Erkennung von Handschriften in mehreren Sprachen sowie für die Verwendung eines Eingabestifts in Verbindung mit einer druckempfindlichen Computerschnittstelle beispielsweise einem Tablet PC.

Internetdruckclient

Der Internetdruckclient ermöglicht es Benutzern, über das Internet Printing-Protokoll (IPP) Verbindungen mit Druckern im lokalen Netzwerk oder über das Internet herzustellen und auf diesen zu drucken. Mit dem Internetdruckclient und IPP können Sie über einen Webbrowser (sofern auf dem Druckerserver der Rollendienst für das Internetdrucken installiert ist) oder mithilfe des Netzwerkdruckerinstallations-Assistenten eine Verbindung mit dem freigegebenen Drucker herstellen.

iSNS (Internet Storage Name Server)

Mit iSNS (Internet Storage Name Server) werden Suchdienste für iSCSI-SANs (Internet Small Computer System Interface Storage Area Networks) bereitgestellt. Durch iSNS werden Registrierungsanforderungen, Registrierungsaufhebungsanforderungen sowie Abfragen von iSNS-Clients verarbeitet.

LPR-Portmonitor

LPR-Portmonitor (Line Printer Remote) ermöglicht das Drucken auf Geräten, die an UNIX-basierte Computer angeschlossen sind.

Message Queuing

Mit Message Queuing wird die gesicherte Nachrichtenzustellung, effizientes Routing, Sicherheit sowie die Nachrichtenübermittlung zwischen Anwendungen aufgrund von Prioritäten bereitgestellt. Mit Message Queuing wird zudem die Nachrichtenzustellung zwischen Anwendungen ermöglicht, die unter verschiedenen Betriebssystemen ausgeführt werden, für die unterschiedliche vorübergehend offline geschaltete oder zu verschiedenen Zeitpunkten ausgeführte Netzwerkinfrastrukturen verwendet werden.

Multipfad-E/A

Die Multipfad-E/A unterstützt zusammen mit dem gerätespezifischen Modul (Device Specific Module, DSM) von Microsoft oder einem DSM eines Drittanbieters die Verwendung von mehreren Datenpfaden in einer Speichervorrichtung unter Windows.

Netzwerklastenausgleich

Beim Netzwerklastenausgleich (Network Load Balancing, NLB) wird der Datenverkehr mithilfe des TCP/IP-Netzwerkprotokolls über mehrere Server verteilt. Ein Netzwerklastenausgleich ist insbesondere dann hilfreich, wenn sichergestellt werden soll, dass statusfreie Anwendungen, beispielsweise ein Webserver, auf dem Internetinformationsdienste (Internet Information Services, IIS) ausgeführt werden, mit zunehmender Last durch Hinzufügen zusätzlicher Server skalierbar sind.

Peer Name Resolution-Protokoll

Mit dem Peer Name Resolution-Protokoll (PNRP) können sich Anwendungen auf Ihrem Computer registrieren und Namen vom Computer auflösen, sodass andere Computer mit diesen Anwendungen kommunizieren können.

Verbessertes Windows-Audio-/Video-Streaming (qWave)

Der Windows-Dienst für verbessertes Audio/Video-Streaming (qWave) ist eine Netzwerkplattform für Audio/Video-Streaminganwendungen (AV) in privaten IP-Netzwerken. qWave verbessert die AV-Streamingleistung und -zuverlässigkeit, indem ein Netzwerk-QoS (Quality-of-Service) für AV-Anwendungen sichergestellt wird. Es werden Mechanismen für Zugangssteuerung, Laufzeitüberwachung und -erzwingung, Anwendungsfeedback sowie Datenverkehrspriorisierung bereitgestellt. Auf Windows Server-Plattformen bietet qWave nur Übertragungsraten- und Prioritätsdienste.

Remoteunterstützung

Mit der Remoteunterstützung können Sie (oder ein Mitarbeiter des technischen Supports) Benutzern mit Computerproblemen oder -fragen Hilfe anbieten. Die Remoteunterstützung ermöglicht es Ihnen, die Steuerung des Desktops von Benutzern anzuzeigen und freizugeben, um eine Problembehandlung vorzunehmen und die Probleme zu beheben. Die Benutzer können auch Hilfe von Freunden oder Kollegen anfordern.

Remotedifferenzialkomprimierung

Das Feature Remotedifferenzialkomprimierung (Remote Differential Compression, RDC) besteht aus Anwendungsprogrammierschnittstellen (Application Programming Interfaces, APIs), mit deren Hilfe von Anwendungen ermittelt werden kann, ob ein Satz Dateien geändert wurde, und gegebenenfalls erkannt werden kann, welche Abschnitte der Dateien die Änderungen enthalten.

Remoteserver-Verwaltungstools

Mit Remoteserver-Verwaltungstools ist die Remoteverwaltung von Windows Server 2008 und Windows Server 2008 R2 auf einem Computer unter Windows Server 2008 R2 möglich, da Sie einige der Verwaltungstools für Rollen, Rollendienste und Features auf einem Remotecomputer ausführen können.

RPC-über-HTTP-Proxy

RPC-über-HTTP-Proxy ist ein Proxy, der von Objekten verwendet wird, die Remoteprozeduraufrufe (Remote Procedure Calls, RPC) über HTTP (Hypertext Transfer Protocol) empfangen. Dieser Proxy ermöglicht es Clients, diese Objekte zu erkennen, auch wenn die Objekte zwischen verschiedenen Servern verschoben werden oder wenn sie in separaten Bereichen des Netzwerks vorhanden sind, was normalerweise aus Sicherheitsgründen der Fall ist.

Dienste für NFS (Network File System)

Dienste für NFS (Network File System) ist ein Protokoll, das als verteiltes Dateisystem (Distributed File System, DFS) fungiert. Somit kann ein Computer über ein Netzwerk so einfach auf Dateien zugreifen, als befänden sie sich auf den lokalen Datenträgern des Computers. Dieses Feature ist ausschließlich für die Installation unter Windows Server 2008 R2 für Itanium-basierte Systeme verfügbar; unter anderen Versionen von Windows Server 2008 R2 steht Dienste für NFS als Rollendienst der Dateidienste-Rolle zur Verfügung.

Einfache TCP/IP-Dienste

Einfache TCP/IP-Dienste unterstützen die folgenden TCP/IP-Dienste: Zeichengenerator, Daytime, Discard, Echo und Zitat des Tages. Einfache TCP/IP-Dienste werden zwecks Abwärtskompatibilität bereitgestellt und sollten nicht installiert werden, wenn dies nicht erforderlich ist.

SMTP-Server

Von SMTP-Server (Simple Mail Transfer-Protokoll) wird die Übertragung von E-Mails zwischen E-Mail-Systemen unterstützt.

SNMP-Dienste

SNMP (Simple Network Management Protocol) ist das Internetstandardprotokoll zum Austauschen von Verwaltungsinformationen zwischen Verwaltungskonsolenanwendungen (z. B. HP Openview, Novell NMS, IBM NetView oder Sun Net Manager) und verwalteten Einheiten. Verwaltete Einheiten können Hosts, Router, Brücken und Hubs einschließen.

Speicher-Manager für SANs

Mit dem Speicher-Manager für SANs (Storage Area Networks) können Sie LUNs (Logical Unit Numbers, logische Gerätenummern) auf Fibre Channel- und iSCSI-Laufwerk-Subsystemen erstellen und verwalten, die den Dienst für virtuelle Datenträger (Virtual Disk Service, VDS) in Ihrem SAN unterstützen.

Subsystem für UNIX-basierte Anwendungen

Mit dem Subsystem für UNIX-basierte Anwendungen (SUA) und dem Paket von unterstützenden Dienstprogrammen, das auf der Microsoft-Website (https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkID=139521) für den Download verfügbar ist, können Sie UNIX-basierte Programme ausführen sowie benutzerdefinierte UNIX-basierte Anwendungen in der Windows-Umgebung kompilieren und ausführen.

Telnet-Client

Telnet-Client verwendet das Telnet-Protokoll, um eine Verbindung mit einem Telnet-Remoteserver herzustellen und Anwendungen auf diesem Server auszuführen.

Telnet-Server

Telnet-Server ermöglicht Remotebenutzern, wie Benutzern mit UNIX-basierten Betriebssystemen, das Verwalten über die Befehlszeile und das Ausführen von Programmen mithilfe eines Telnet-Clients.

TFTP-Client (Trivial File Transfer-Protokoll)

TFTP-Client (Trivial File Transfer-Protokoll) wird zum Lesen von Dateien von einem bzw. zum Schreiben von Dateien auf einen TFTP-Remoteserver verwendet. TFTP wird vorwiegend von eingebetteten Geräten oder Systemen verwendet, die Firmware, Konfigurationsinformationen oder ein Systemabbild während des Startvorgangs von einem TFTP-Server abrufen.

Windows-Biometrieframework

Das Windows-Biometrieframework (WBF, Windows Biometric Framework) ermöglicht die Verwendung von Fingerabdruckgeräten zur Bestimmung und Überprüfung von Identitäten und zur Anmeldung bei Windows. WBF umfasst einige untergeordnete Features, die erforderlich sind, damit Fingerabdruckleser verwendet werden können.

Interne Windows-Datenbank

Die interne Windows-Datenbank ist ein relationaler Datenspeicher, der nur von Windows-Rollen und -Features verwendet werden kann (z. B. von AD RMS, Windows Server Update Services und dem Windows-Systemressourcen-Manager).

Windows-Prozessaktivierungsdienst

Der Windows-Prozessaktivierungsdienst (Windows Process Activation Service, WAS) generalisiert das IIS-Prozessmodell und beseitigt dadurch die Abhängigkeit von HTTP. Alle IIS-Features, die zuvor nur in HTTP-Anwendungen verfügbar waren, stehen jetzt auch für Anwendungen zur Verfügung, von denen WCF-Dienste (Windows Communication Foundation) gehostet und keine HTTP-Protokolle verwendet werden. Von IIS 7.5 wird WAS auch für die meldungsbasierte Aktivierung über HTTP verwendet.

Features von Windows Server-Sicherung

Mithilfe der Windows Server-Sicherung können Sie das Betriebssystem, Anwendungen und Daten sichern und wiederherstellen. Sie können Sicherungen so einplanen, dass sie einmal am Tag oder häufiger ausgeführt werden. Zudem können Sie den gesamten Server oder bestimmte Laufwerke schützen.

Windows Server-Migrationstools

Mit Windows Server-Migrationstools kann ein Administrator bestimmte Serverrollen, Features, Betriebssystemeinstellungen, Freigaben und andere Daten von Computern unter bestimmten Editionen von Windows Server 2003, Windows Server 2008 oder Windows Server 2008 R2 zu Computern unter Windows Server 2008 R2 migrieren. Weitere Informationen (möglicherweise in englischer Sprache) zu Windows Server-Migrationstools und dem Migrieren von Rollen, Features und anderen Daten zu Windows Server 2008 R2 finden Sie im Windows Server-Migrationsportal (https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkID=128554).

Windows-Systemressourcen-Manager

Der Windows-Systemressourcen-Manager (Windows System Resource Manager, WSRM) ist ein Verwaltungstool des Betriebssystems Windows Server, mit dem die Zuordnung der CPU und Arbeitsspeicherressourcen gesteuert werden kann. Durch das Verwalten der Ressourcenzuordnung wird die Systemleistung optimiert und die Gefahr minimiert, dass Anwendungen, Dienste oder Prozesse sich gegenseitig stören, wodurch es zu einer verminderten Servereffizienz und Systemreaktion kommen kann.

WinRM-IIS-Erweiterung

Die IIS-Erweiterung für die Windows-Remoteverwaltung (WinRM) ermöglicht einem Server den Empfang einer Verwaltungsanforderung von einem Client mithilfe des WS-Verwaltungsprotokolls. WinRM ist die Microsoft-Implementierung des WS-Verwaltungsprotokolls. Dieses Protokoll stellt einen sicheren Kommunikationsweg zwischen lokalen Computern und Remotecomputern mithilfe von Webdiensten bereit.

Windows Internet Name Service Server

Mit WINS-Server (Windows Internet Name Service) wird eine verteilte Datenbank zum Registrieren und Abfragen dynamischer Zuordnungen von NetBIOS-Namen für im Netzwerk verwendete Computer und Gruppen bereitgestellt. Zudem werden mit WINS IP-Adressen NetBIOS-Namen zugeordnet und die aus der NetBIOS-Namensauflösung in weitergeleiteten Umgebungen entstehenden Probleme gelöst.

Interne Windows-Datenbank

Die interne Windows-Datenbank ist ein relationaler Datenspeicher, der nur von Windows-Rollen und -Features verwendet werden kann (z. B. von Active Directory-Rechteverwaltungsdienste (Active Directory Rights Management Services, AD RMS), Windows Server Update Services und dem Windows-Systemressourcen-Manager).

Windows PowerShell Integrated Scripting Environment (ISE)

Windows PowerShell ISE ist eine grafische Hostanwendung für Windows PowerShell. Windows PowerShell ISE ermöglicht das Ausführen von Befehlen sowie das Schreiben, Bearbeiten, Ausführen, Testen und Debuggen von Skripts in einer Umgebung mit Unicode-Unterstützung, in der die Syntax farblich dargestellt wird.

Windows-TIFF-IFilter

Von Windows-TIFF-IFilter (Tagged Image File Format Index Filter) wird eine Software zur optischen Zeichenerkennung (Optical Character Recognition, OCR) verwendet, die es Benutzern ermöglicht, anhand von Textinhalten in Bildern nach TIFF-Dokumenten zu suchen.

WLAN-Dienst

Mit dem WLAN-Dienst wird der WLAN-Autokonfigurationsdienst konfiguriert und gestartet, unabhängig davon, ob der Computer Drahtlosadapter aufweist. Mit der automatischen WLAN-Konfiguration werden Drahtlosadapter aufgezählt und sowohl Drahtlosverbindungen als auch die Drahtlosprofile mit den Einstellungen verwaltet, die erforderlich sind, um einen Drahtlosnetzwerk-Client so zu konfigurieren, dass von ihm Verbindungen mit einem Drahtlosnetzwerk hergestellt werden können.

XPS-Viewer

Bei einem XPS-Dokumentformat (XML Paper Specification) können Sie den Inhalt des Dokuments anzeigen, speichern, freigeben, digital signieren und schützen. Der XPS-Viewer ermöglicht das Anzeigen, Suchen und digitale Signieren von XPS-Dokumenten sowie das Festlegen von Berechtigungen für diese Dokumente.

Öffnen Sie den Assistenten zum Hinzufügen von Features, indem Sie einen der folgenden Schritte ausführen.

So starten Sie den Assistenten zum Hinzufügen von Features
  • Klicken Sie im Bereich Funktionsübersicht des Server-Manager-Hauptfensters auf Features hinzufügen.

    – Oder –

    Klicken Sie im Bereich Server anpassen des Fensters Aufgaben zur Erstkonfiguration auf Features hinzufügen.

    Hinweis
    • Das Fenster Aufgaben der Erstkonfiguration wird standardmäßig geöffnet, sobald sich ein Mitglied der Gruppe Administratoren am Computer anmeldet.
    • Der Server-Manager wird geöffnet, wenn das Fenster Aufgaben der Erstkonfiguration geschlossen wird. Sie können den Server-Manager auch über die Verknüpfungen im Startmenü oder unter Verwaltung öffnen.

Aktivieren eines Remotedesktops

Mit dem Befehl Remotedesktop aktivieren im Fenster Aufgaben zur Erstkonfiguration wird das Dialogfeld Systemeigenschaften geöffnet und die Registerkarte Remote angezeigt.

Mit Remotedesktop können andere Benutzer in einem Netzwerk auf den Computer zugreifen, indem sie den Namen oder die IP-Adresse des Computers sowie die Anmeldeinformationen angeben. Sobald die Benutzer eine Verbindung mit dem Computer hergestellt haben, wird ihnen der Desktop des Computers angezeigt, und sie können genau wie auf einem lokalen Computer auf die installierten Programme zugreifen. Der Befehl Remotedesktop aktivieren im Fenster Aufgaben zur Erstkonfiguration dient dazu, die Anzahl der Bereitstellungsschritte zu verringern, die Administratoren beim Konfigurieren der Remotedesktopdienste im Unternehmen ausführen müssen.

Klicken Sie auf der Registerkarte Remote auf Entscheidungshilfe, um die vollständigen Beschreibungen für die Optionen zum Aktivieren des Remotedesktops anzuzeigen.

Konfigurieren der Windows-Firewall

Mit dem Befehl Windows-Firewall konfigurieren im Fenster Aufgaben zur Erstkonfiguration wird das Dialogfeld Windows-Firewall geöffnet.

Unter Windows Server 2008 R2 ist die Windows-Firewall standardmäßig aktiviert. Standardmäßig werden Rollen, Rollendienste und Features mit den entsprechenden Windows-Firewalleinstellungen installiert. Sie müssen nur dann bestimmte Windows-Firewalleinstellungen für auf dem Computer installierte Rollen, Rollendienste und Features konfigurieren, wenn bestimmte Bedingungen im Unternehmen eine Änderung der Standardeinstellungen erfordern.

Sie können unter Aufgaben zur Erstkonfiguration in den folgenden Szenarien auf die Windows-Firewalleinstellungen zugreifen.

  • Wenn Administratoren Firewalleinstellungen für andere Anwendungen ändern müssen, die auf dem Server installiert sind

  • Wenn das Unternehmen eine sehr spezielle Firewallkonfiguration verwendet

  • Wenn die Windows-Firewall nicht benötigt wird, da eine andere Firewallsoftware oder eine Hardwarelösung verwendet wird

Wenn Sie die Windows-Firewalleinstellungen ändern möchten, müssen Sie ein Mitglied der Gruppe Administratoren auf dem lokalen Computer sein.