Mithilfe der Windows-Bereitstellungsdienste können Sie dem Server Treiberpakete hinzufügen und diese konfigurieren, um sie gemeinsam mit dem Installationsabbild auf Clientcomputern bereitzustellen. Diese Funktion ist nur verfügbar, wenn Abbilder der folgenden Betriebssysteme installiert werden: Windows Vista mit SP1, Windows Server 2008, Windows 7 und Windows Server 2008 R2. Dieser Abschnitt enthält die Schritte zum Konfigurieren dieser Funktion. Zum Ausführen dieser Schritte muss jedoch ein bereits konfigurierter Server vorhanden sein. Anweisungen zum Konfigurieren des Servers finden Sie in der schrittweisen Anleitung zu den Windows-Bereitstellungsdiensten unter https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=84628 (möglicherweise in englischer Sprache).

Terminologie in diesem Abschnitt

BegriffDefinition

Treibergruppe

Bei einer Treibergruppe handelt es sich um eine Sammlung von Treiberpaketen. Eine Treibergruppe kann mit Filtern versehen werden, sodass die Pakete in der Gruppe einer bestimmten Gruppe von Clientcomputern zur Verfügung gestellt werden. Werden für eine Treibergruppe keine Filter definiert, sind die Pakete für alle Clients mit passender Hardware verfügbar. Sie können definieren, ob von Clients mit Zugriff auf die Treibergruppe entweder alle Pakete in der Gruppe oder nur die Pakete installiert werden sollen, die der an den Client angeschlossenen oder für den Client installierten Hardware (Plug & Play-Hardware) entsprechen.

Filter

Mithilfe von Filtern lassen sich die Pakete in einer Treibergruppe bestimmten Clientcomputern zuordnen. Durch die Filter wird definiert, welchen Clients der Zugriff auf die Pakete gewährt wird. Zwei Filtertypen stehen zur Verfügung: Filter, die auf der Hardware des Clients basieren (beispielsweise Hersteller und BIOS-Anbieter), und Filter, die auf den Attributen des auf dem Client ausgewählten Windows-Abbilds basieren (beispielsweise Version oder Edition des Abbilds). Eine Liste mit den Filtern finden Sie unter Treibergruppenfilter.

Plug & Play-Hardware

Die Plug & Play-Funktion ermöglicht die automatische Konfiguration von Hardware und Geräten für Windows-Betriebssysteme.

Auswählen eines Szenarios

Die Treiberpakete, die für die Clients bereitgestellt werden sollen, können auf drei Arten konfiguriert werden. In der folgenden Tabelle wird jede dieser Methoden beschrieben. Darüber hinaus enthält die Tabelle Informationen dazu, wann welche Methode verwendet werden sollte.

SzenarioBeschreibungVerwendung dieses Szenarios

Szenario 1: Bereitstellen von Treiberpaketen auf der Grundlage der Plug & Play-Hardware des Clients

In diesem Szenario werden alle Pakete für alle Clients verfügbar gemacht - den Treibergruppen werden also keine Filter hinzugefügt. Anschließend werden die Gruppen so konfiguriert, dass ausschließlich die Pakete installiert werden, die der Hardware des Computers entsprechen.

Dieses Szenario stellt die einfachste Konfiguration dar und sollte von den meisten Unternehmen als erstes Szenario in Betracht gezogen werden. Sollten jedoch Probleme auftreten, die durch die gleichzeitige Installation inkompatibler Pakete auf einem Computer bedingt sind (wie Computer, die nicht gestartet werden werden können, oder Hardware, die nicht ordnungsgemäß funktioniert), müssen die Treibergruppen gemäß Definition in Szenario 2 mit Filtern versehen werden.

Szenario 2: Bereitstellen von Treiberpaketen mithilfe von Filtern zum Definieren der zugriffsberechtigten Clients für die einzelnen Treibergruppen

In diesem Szenario werden die Pakete in Treibergruppen organisiert und die einzelnen Gruppen anschließend mithilfe von Filtern bestimmten Computern zugeordnet. Durch die Filter wird definiert, welchen Computern der Zugriff auf die Treibergruppe gewährt wird. Grundlage hierfür bilden die Hardware des Computers und/oder die Attribute des ausgewählten Installationsabbilds. Die zu installierenden Pakete können auch weiterhin auf Basis der Plug & Play-Hardware konfiguriert werden, mithilfe der Filter können Sie jedoch noch exakter definieren, welchen Clients der Zugriff auf die Pakete gewährt werden soll.

Die Verwendung dieses Szenarios sollte in folgenden Fällen in Betracht gezogen werden:

  • Szenario 1 führt auf einem Computer dazu, dass Hardware nicht ordnungsgemäß funktioniert.

  • Die vorliegende Umgebung ist komplex und beinhaltet Computer mit unterschiedlichen Hardware- und Softwarekonfigurationen.

  • Auf bestimmten Computern (beispielsweise auf Computern mit unterschiedlichen Sprachen oder Versionen eines Installationsabbilds) müssen bestimmte Treiberpakete installiert werden.

Szenario 3: Bereitstellen aller Treiberpakete in einer Treibergruppe für Clients

In diesem Szenario werden alle Treiberpakete in einer Treibergruppe für einen Clientcomputer bereitgestellt (nicht nur die Pakete, die der Plug & Play-Hardware des Clients entsprechen). Nach der Installation werden die Gerätetreiber automatisch installiert, sobald die Hardware an den Client angeschlossen wird.

Verwenden Sie diese Option, wenn Sie über Hardware verfügen, die nicht an den Computer angeschlossen ist (Beispiel: Drucker), und die Installation aller Pakete in einer Treibergruppe auf dem Client erzwungen werden soll. Üblicherweise wird dieses Szenario in Kombination mit Szenario 1 oder Szenario 2 verwendet.

Voraussetzungen

Die folgenden Voraussetzungen gelten für alle drei Szenarien:

  • Ein Windows-Bereitstellungsdiensteserver, der mit Folgendem konfiguriert ist:

    • Mit dem Startabbild von Windows 7 oder Windows Server 2008 R2 (auf der DVD unter \Sources\Boot.wim).

    • Mit Installationsabbildern für Windows Vista SP1, Windows Server 2008, Windows 7 oder Windows Server 2008 R2.

  • Mit Treiberpaketen für die bereitzustellende Hardware. Diese Pakete müssen extrahiert sein; es darf sich also nicht um MSI- oder EXE-Dateien handeln.


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